Einen Achtungserfolg trotz Niederlage konnte United beim 1:2 gegen den SV Rohnetal Wolferstedt verbuchen, was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass Sk auf ein Duzend (!) Stammspieler verzichten musste. Man trat also, wie man so schön sagt, mit dem letzten Aufgebot an, das aber bei der abgerufenen Leistung diese Bezeichnung in keiner Weise verdient hat. Sein Premierentor für SK konnte Tobias Haltenhof verbuchen, für den in Bestbesetzung angetretenen Spitzenreiter trafen Ralph Schulze und Steve Steinborn.
Heute noch einmal Spielertrainer Marius Hummitzsch musste, wie gesagt, auf über ein Dutzend Spieler verzichten und griff daher auf eine eher ungewöhnliche Formation zurück. Stefan Heinemann hütete das Tor, davor spielten in einer Fünferkette Alexander Müller, Florian Wicht, Bastian Glabau (mit seinen ersten Ballkontakten nach über einem Jahr), René Liebau und Sebastian Beckel. Davor fanden sich gleich 3 Sechser - Tobias Haltenhof, Hummitzsch selbst und Vater Uwe. In der Offensive ergänzten der heutige Kapitän Sebastian Herrmann und Erik Hofmann die Startelf.
Der Matchplan wurde schnell deutlich: mit einer sehr kompakten und tief verteidigenden Spielweise wollte man es den offensivstarken Wolferstedtern schwer machen und gerade die starken Außen aus dem Spiel nehmen. Das gelang allerdings nur bis zur 6. Minute, als einen Flankenball am 16er von Kevin Aurich mit der Brust auf Schulze abgelegt wurde, der den Ball stark traf und Heinemann mit seinem Flachschuss keine Chance ließ. nur 3 Minuten später klingelte es schon wieder. Glabau hatte noch etwas Mühe, sich wieder an das Leder zu gewöhnen und verlor den Ball am eigenen 16er gegen Steinborn, der sich diese Chance nicht entgehen ließ und auf 0:2 aus Katzensicht erhöhte (9.).
Wer jetzt allerdings ein Debakel erwartete. sah sich getäuscht. Zwar änderte SK nicht seine Ausrichtung, doch den Gästen fiel es zunehmend schwerer, sich Chancen zu erarbeiten. Neben einigen Fernschüssen waren aus kürzerer Distanz nur zwei Möglichkeiten dabei, bei denen Heinemann auf dem Posten war. Bei einem Fernschuss, der nur die Latte traf, hatte United Glück, einen anderen lenkte Heinemann über das Tor. Obwohl man sich nun defensiv stabilisierte, gelang es offensiv kaum, zu Chancen zu kommen. Nur Haltenhof nach Ecke und Herrmann hatten nennenswerte Chancen. Schließlich ging es mit einer verdienten 2:0-Gästeführung in die Pause.
Im zweiten Durchgang bot sich ein ähnliches Bild, allerdings mit einem wichtigen Unterschied: Wolferstedt war überhaupt nicht mehr in der Lage, gegen die massive Defensive Chancen zu kreieren. Vor allem die Außen, speziell der eigentlich jederzeit gefährliche Sennholz hatten enorme Probleme, sich in den vielen Doppelsituationen zu behaupten bzw. andere Lösungen zu finden. Zudem verstand es United nun auch besser, die Umschaltsituationen zielstrebiger auszuspielen. So gelang dann der Anschlusstreffer durh Haltenhof. Einen zweiten Ball beförderte Beckel Richtung Wolferstedter Tor, wo Haltenhof alleine gelassen wurde, das Leder verarbeiten konnte und eiskalt mit links flach zum Anschlusstreffer einschob (62.). Stark gemacht, Herr Abteilungsleiter Volleyball!
Bei den Wolferstedtern machte sich nun sichtbar Unzufriedenheit breit und man scheiterte bei Angriffsversuchen immer wieder am starken Beckel und Co. Einige Halbchancen gab es überwiegend durch Fernschüsse, die aber selten das Tor fanden, einmal parierte Heinemann sehenswert. Nach 70. Minuten musste dann der verletzte Hummitzsch das Feld verlassen, für ihn feierte unser 3. Torwart Ricardo Hosang sein Fußball-Feldspieler-Debüt!
In den letzten 10 Minuten löste SK nun die defensive Grundordnung auf und das Momentum drehte sich für alle fühlbar. Hofmann schloss eine aussichtsreiche Situation leider einmal trotz freier Bahn zum Tor zu früh ab, eine aussichtsreiche Situation für Hosang verhinderte nur ein knapper und fragwürdiger Abseitspfiff. So eröffneten sich natürlich auch Räume für die Wolferstedter durch Kontersituationen, die man allerdings schwach ausspielte. In den letzten Minuten warf man Mann und Maus nach vorne und immer wieder schlug Heinemann Bälle von überall in der eigenen Hälfte gen gegnerischen Strafraum, doch nur Herrmann kam im Gewühl noch einmal in gute Position, konnte den Ball umzingelt aber nicht gen Tor befördern (90.). Leider ließ der Schiedsrichter überhaupt nicht nachspielen, trotz einiger Unterbrechungen. Ein Unentschieden wäre am Ende des Guten wahrscheinlich etwas zu viel gewesen, doch was nach dem Abpfiff blieb, war ein recht skurriles Bild: unzufrieden wirkende Gäste und zufriedene Gastgeber verarbeiteten das Spiel ganz unterschiedlich.
Was bleibt? Eine aufopferungsvoll kämpfende und taktisch äußerst disziplinierte Truppe zeigte dem Tabellenführer ihre Grenzen in der sonst so starken Offensive auf. Auch wenn eine solche Spielweise nicht das neue Heil sein kann, haben die 12 Mannen diese Extremsituation mit absoluter Bravour gemeistert! Trainer Hummitzsch verteilte dafür zurecht ein großes Lob an alle Spieler und man erbrachte auch den Beweis, was man mit guter Taktik und dem nötigen Willen selbst in der Kreisliga bewirken kann. Perspektivisch bleibt jedoch nur zu hoffen, dass die unglaublich vielen Verletzten und Kranken (Küstner, Richter, Glettner, Hofmann, Kästner) und vielen anderweitig verhinderten Jungs nach und nach wieder dazustoßen, um aus einer Extrem- keine Normalsituation zu machen. Dies schmälert den starken Auftritt der Spieler heute aber in keiner Weise.
Nächste Woche muss man am Samstag nach Bennungen, wo ab 14 Uhr der Ball rollt.
SK United: Stefan Heinemann - Alexander Müller, Florian Wicht, Bastian Glabau, René Liebau, Sebastian Beckel - Tobias Haltenhof, Marius Hummitzsch (70., Ricardo Hosang), Uwe Hummitzsch - Sebastian Herrmann - Erik Hofmann
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