Ein Spiel mit Höhen und Tiefen erlebten unsere Katzen im Spitzenspiel beim SV Eintracht Niederröblingen. Beim 2:2 ging man zunächst durch einen Doppelschlag von Marcus Kästner und Sebastian Herrmann mit 2:0 in Führung, verschenkte diese aber sogar noch in der ersten Halbzeit, als Michael Groß (per Elfmeter) und Mirko Grolle für Niederröblingen trafen. In einer torchancenarmen aber umkämpften zweiten Halbzeit wurden in der Schlussphase sowohl Andreas Berge als auch Sebastian Beckel des Feldes verwiesen.
Doch der Reihe nach. Bei den Katzen gab es nur eine Änderung zum letzten Spiel: Daniel Küstner begann für den gesperrten Stefan Schumann. Erfreulich war zudem, dass Benjmain Bloßfeld, verletzungstechnisch arg gebeutelt, nach langer Zeit zumindest mal wieder im Kader stand.
Die Partie begann zunächst recht durchwachsen. So war beiden Teams die Bedeutung der Partie anzumerken und Spielfluss Mangelware. Martin Lüderitz hatte eine erste Gelegenheit, legte aber auf den im Abseits stehenden Kästner ab, anstatt selbst zu schießen. United war nun das erste Team, das sich ein leichtes Übergewicht erspielen konnte. Trotzdem war die nun folgende Führung doch recht überraschend. Toni Glettner brachte eine Freistoßflanke aus dem Halbfeld in den Sechzehner, wo einige Akteure verpassten und so das Spielgerät am langen Pfosten glücklich zu Kästner gelang. Dieser hatte keine Probleme, zum 1:0 einzuschießen (21.,28. Saisontor). Und als ob das noch nicht genug wäre, legte Hermmann mit einem Sahnetor direkt nach. Der wie zuletzt starke Marko Höpfner wurde im linken Halbfeld bedient und spielte eine mustergültige Flanke auf Herrmann, der das Ding aus 16 Metern direkt abnahm und Tom Stockmar im Tor der Gastgeber keine Chance ließ (25., 2. Saisontor). Doppelschlag!
Mit Kampfeskraft und Einsatz kam Niederröblingen zurück ins Spiel. |
Die Eintracht war nun sichtlich geschockt und die Katzen hatten das Spiel im Griff. Der SV versuchte nun zunehmend mit einer härteren Gangart zurück in die Partie zu finden, was zwar zu dem einen oder anderen teils auch härteren Foul führte, aber seine Wirkung nicht verfehlte. So hatten die Katzen arge Probleme mit dieser Spielweise und wussten zunächst recht wenig entgegenzusetzen. Eine erste hochkarätige Torchance durch Groß vereitelte der entschlossen eingreifende Höpfner (33.). Mit der nächsten Gelegenheite kam der Gastgeber dann zum Anschlusstreffer. Nach einem Standard folgte eine Bogenlampe im SK-Strafraum. Ein Eintrachtler verpasste per Kopf den Ball, fiel jedoch so in Beckel, dass dieser sich im Gleichgewicht zu halten versuchte und dabei den Ball an die Hand bekam. Ein zumindest diskussionswürdiger Pfiff des Referees. Groß verwandelte den fälligen Strafstoß souverän. Auch wenn Paul Kienle die Richtung erahnte, hatte er gegen den starken Abschluss keine Chance (37.).
Der Anschlusstreffer zeigte nun deutlich Wirkung und Niederröblingen drängte auf den Ausgleich. Vor allem Groß, den die Eintracht immer wieder mit langen Bällen suchte, bekam die United-Defensive kaum in den Griff. So hatte dieser folgerichtig die nächste Großchance, die aber wiederum seine "Kumpane" Höpfner in letzter Sekunde mit großer Willenskraft vereitelte. Das 2:2 sollte dennoch noch vor der Pause fallen. Glettner und Beckel konnten Grolle nicht stoppen, der nach Innen zog und die Kugel mit einem Sonntagsschuss aus gut 20 Metern in das lange Eck beförderte (41.). So war die zwischenzeitlich so sicher wirkende Führung dahin.
Hier sind sowohl Berge (re.) als auch Beckel (mi.) noch auf dem Feld |
Patrick Ostermann kam nun für Glettner in die Partie. Zu Beginn des zweiten Durchgangs wurde schnell deutlich, dass die Katzen nicht mehr gewillt waren, das körperlich intensive Spiel der Gastgeber einfach so hinzunehmen und agierte selbst deutlich härter. Spielerisch tat sich indessen wenig. So war es aber ein wenig verwunderlich, dass trotz genügend ähnlicher Fouls mit Berge und Beckel schnell zwei SK-Akteure (zu Recht) verwarnt wurden, auf der Gegenseite aber nur ein Eintrachtler eine Verwarnung erhalten hatte. Dies sollte später noch von Bedeutung sein.
Nach den zuletzt gerade auch offensiv wieder guten Auftritten enttäuschte SK in diesem Bereich und kam auch weiterhin nicht zu ernsthaften Gelegenheiten. Auf der Gegenseite machte es der Gastgeber etwas besser, auch wenn hier ebenso wenig Produktives daraus resultierte. Ein ABseitstor war noch die auffälligste Aktion. Bloßfeld, der nach 53. Minuten für Küstner kam, war nun zunehmend als Defensivorganisator gefragt, gerade nachdem Berge in der 82. Minute nach einem unnötigen wiederholten Foulspiel die Ampelkarte sah. Kurz zuvor war auch Mazlum Asi für den gesundheitlich etwas geschwächten Lüderitz gekommen.
Trotz der nominellen Überzahl warf Niederröblingen in der Schlussphase nicht alles nach vorne, was sicherlich auch der Bedeutung der Partie und der Angst vor möglichen Gegenstößen geschuldet war - bis zur 90. Minute. Wieder war es der nicht zu bändigende Groß, der sich gegen Beckel durchsetzen konnte und Richtung SK-Tor zog. Beckel entschied sich für das taktische Foul und musste dafür ebenso wie Berge den Platz vorzeitig verlassen. Der anschließende Freistoß brachte nichts ein, sodass man sich letztlich unter dem Strich verdient mit 2:2 trennte. Wir danken Melissa Räuber und dem SV Eintracht Niederröblingen für die freundliche Bereitstellung der Bilder und die tolle Gastfreundschaft nach dem Spiel!
Im Hinblick auf die nächste Woche ist sicherlich die Tatsache ärgerlich, dass mit Berge und Beckel nun beim "Derby" gegen die SG Riestedt/Emseloh II am kommenden Sonntag 14 Uhr in Riestedt die Innenverteidigung gesperrt fehlt. Nichtsdestotrotz kann man mit einem Sieg gegen den Tabellenvierten einen riesigen Schritt Richtung Aufstieg machen und unter bestimmten Umständen diesen sogar schon aufgrund des deutlich besseren Torverhältnisses einfahren. Ein Sieg wäre zumindest vor dem Spitzenspiel die Woche darauf beim ESV Lok Röblingen eine gewisse Vorentscheidung.
SK United: Paul Kienle - Toni Glettner (46., Patrick Ostermann), Andreas Berge, Sebastian Beckel, Marko Höpfner - Daniel Küstner (53., Benjamin Bloßfeld), Tobias Hofmann - Martin Lüderitz (81., Mazlum Asi), Sebastian Herrmann, Martin Richter - Marcus Kästner
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