Nur zu einem enttäuschenden Punkt sind unsere Katzen im Nachholespiel am Ostersamstag beim Schlusslicht BSC Siebigerode gekommen. Beim 1:1 auf einem eher einem Rübenacker gleichenden Platz lag man nach einer sehr schwachen 1. Halbzeit zunächst zurück, ehe Stefan Schumann zumindest noch für einen Punktgewinn sorgen konnte. Für einen Aufreger sorgte zudem eine katastrophale Fehlentscheidung des Schiedsrichters. Zu allem Überfluss zog sich Sebastian Beckel auch noch eine Platzwunde zu, die im Krankenhaus geklebt werden musste.
Mit 2 Veränderungen im Gegensatz zum 3:1-Sieg der Vorwoche gegen Niederröblingen wartete United beim Tabellenletzten auf. Steve Purmann rückte für den abgeschobenen Mbemba Camara rein. Schumann kehrte für den verhinderten Daniel Küstner gewohnt zurück in die Startelf.
Marius Hummitzsch
Kenneth Schramm Martin Ossetek Florian Wicht René Liebau
Sebastian Beckel
Sebastian Thiele Toni Glettner
Martin Richter
Steve Purmann Stefan Schumann
Von Beginn an wurde deutlich, dass ein vernünftiges Fußballspiel auf solch einem Platz kaum möglich sein wird. Es ist zu fragen, ob man so einen Untergrund überhaupt verantworten kann, denn wie soll das Kicken hier überhaupt funktionieren bzw. Spaß machen? Das soll aber nicht davon ablenken, dass United die wohl bisher schwächste Saisonleistung in den ersten 45 Minuten darbot. So gab es eigentlich nur 2 echte Höhepunkte und die waren für United von negativer Art. Nach 11 Minuten erfolgte ein Einwurf der Siebigeröder in Strafraumnähe, was bei dem kaum 40 Meter breiten Platz jedes Mal eher einen Eckstoß darstellte. So flog der Ball in den Sechzehner, wo Senito Pechara im Kampf um den Ball Kopf an Kopf Beckels Augenbraue erwischte. Da diese stark aufgeplatzte, war das Spiel für Beckel gelaufen und die breite Wunde musste im Krankenhaus geklebt werden. Für Beckel kam Tobias Wippler zu seinem 2. Saisoneinsatz.
Kurz darauf eine komische Szene: Wicht drängte bei einen langen Ball seinen Gegenspieler ab, damit Hummitzsch den Ball vor diesem erreichen kann, Hummitzsch nahm den Ball nach vorne mit und suchte mit einem Pass Liebau. Aufgrund des Platzes spielte er aber den Ball mit dem Knie an Stelle der Innenseite des Fußes, sodass ein Siebigeröder an das Leder gelangte und nun auf Hummitzsch zulief. Dieser zog (mit 3 Mitspielern hinter sich) die Option taktisches Foul und kassierte dafür die gelbe Karte. Fußballerisch tat sich weiterhin rein gar nichts, wobei der Gastgeber Feldvorteile hatte. In der 23. Minute gab es dann die Quittung. Nach einem, wieder einmal platzbedingten, Ballverlust musste ein Foulspiel her, um den Konter zu unterbinden. Der anschließende Freistoß segelte in den Sechzehner, Wicht verlängerte den Ball unglücklich, sodass dieser vor den Füßen des sträflich allein gelassenen Sebastian Knöfel landete. Dieser hatte keine Probleme, zum 1:0 einzuschieben. Auch im weiteren Verlauf der 1. Halbzeit tat sich nichts. Die Siebigeröder kamen zu einer handvoll Halbchancen, United brachte in Person von Glettner nur einen einzigen Torschuss zustande. So ging es mit 0:1 pünktlich in die Pause, was angesichts der 5-minütigen Unterbrechung nach Beckels Verletzung durchaus bemerkenswert war.
Dass gerade Spielertrainer Hummitzsch mit dem Auftritt überhaupt nicht zufrieden war, zeigte sich an den Maßnahmen in der Pause. Für Liebau kam Thomas Georgi ins Spiel - und zwar ins Tor. Hummitzsch rückte im 3-5-2 auf die 10. Anscheinend trugen die deutlichen Worte Früchte, agierte SK doch nun wesentlicher aggressiver und störte durch Schumann, Purmann und Hummitzsch frühzeitig die Gastgeber, die damit überhaupt nicht zurecht kamen. Zwangsläufig ergaben sich so einige brenzlige Szenen, in denen sich die BSCler gegen die agilen Purmann und Schumann oft nur durch Fouls zu helfen wussten, die aber nur selten vom äußerst schwachen Schiedsrichter Fränkler, der zudem durch einige fragwürdige Äußerungen auf sich aufmerksam machte, geahndet wurden. Den Höhepunkt fand dies, als Schumann einen Ball im Pressing gewann, alleine auf das Tor zulief und einschussbereit 10 Meter vor dem Tor einfach mit beiden Händen von hinten umgerissen wurde - klarer Elfmeter und aufgrund der noch immer gültigen Dreifachbestrafung eine rote Karte, die klarer nicht hätte sein können. Einzig Fränkler entschied sich dafür, dieser Aktion überhaupt keine Beachtung zu schenken und ignorierte sie schlichtweg - eine, mit Verlaub gesagt, katastrophale Fehlentscheidung (51.).
Danach war für Thiele Schluss, der erfreulicherweise nach dem erschreckenden Ereignis letzte Woche schon wieder spielfähig war (53.). Andreas Eley feierte sein Debüt. United drängte nun weiter auf den Ausgleich und man konnte den Spielern die Wut über die klare Benachteiligung deutlich anmerken, sodass es auch zu vielen kleinen Foulspielen kam. Schramm hatte nach einer guten Stunde bei einem Eckball die Chance zum Ausgleich, setzte aber die Kugel aus 13 Metern über das Tor. Auf der anderen Seite hatte Siebigerode bei einer Kontersituation im 3-gegen-1 die große Gelegenheit zum 2. Tor, man ließ diese aufgrund ungenauer Pässe und zuletzt einer Abseitssituation jedoch kläglich liegen. In Minute 75 dann der verdiente Lohn für die klare Leistungssteigerung vor allem im kämpferischen Bereich in der 2. Halbzeit: Glettner spielte einen langen Befreiungsschlag, ein BSCler segelte am Ball vorbei, sodass Schumann auf und davon war. Aus halblinker Position ließ er Marvin Müller im Tor der Gastgeber mit einem strammen Linksschuss ins lange Eck keine Abwehrchance (Saisontor Nr. 4). Im weiteren Verlauf hatten zwar beide Teams noch 1, 2 Gelegenheiten, das Spiel in die jeweilige Richtung zu entscheiden, aber Georgi im SK-Tor und Ungenauigkeiten auf der anderen Seite bei den "letzten" Pässen sorgten für eine alles in allem gerechte Punkteteilung, die für United nach den bisherigen Rückrundenspielen natürlich eine herbe Enttäuschung gewesen ist. Feststeht: für den BSC wird es enorm schwer, noch die notwendigen Punkte zur Verhinderung des Abstiegs einzufahren, auch wenn man in diesem Nachholespiel zu Ostern "zufällig" nach langer Zeit einmal wieder auf den eigentlichen Stamm der Mannschaft zurückgreifen konnte. Für United geht es mit Blick auf die Tabelle eigentlich nur noch darum, Berga 2 einzuholen, da man einen zu großen Rückstand zum Mittelfeld hat, aber gleichzeitig nach unten auch nichts mehr anbrennen dürfte.
Am 02.04. bekommt man es mit dem äußerst heimstarken FC Sangerhausen zutun. Um 15 Uhr duelliert man sich am Samstag im nächsten Stadtderby um Punkte.
SK United: Marius Hummitzsch - Kenneth Schramm, Martin Ossetek, Florian Wicht, René Liebau (46., Thomas Georgi) - Sebastian Beckel (11., Tobias Wippler), Sebastian Thiele (53., Andreas Eley), Toni Glettner, Martin Richter - Stefan Schumann, Steve Purmann
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